Autsch !
'Das hat weh getan ! ... und fehlt da nicht ein Stück
vom Zahn? ' Vorsichtig tastet sich die Zunge im Mund herum und findet den Schaden, den die
kandierte Nuss hinterlassen hat. Der Griff zum Telefon und der Anruf beim Zahnarzt sind
dann die nächsten Schritte.
... und wie ist es bei Ihrem Haustier ?
Hier ein Stock , dort ein Knochen . Letzt der Tennisball .
Auch bei Tieren sollte eine Zahnverletzung zeitnah behandelt werden. Grob gesprochen kann man in drei Kategorien unterteilen:
Bei Welpen und Jungtieren in den ersten zwei Lebensjahren ist es wichtig einen gebrochenen Zahn umgehend - dass heißt innerhalb von 24 Stunden - zu behandeln. Dies erhöht massiv die Chancen die Vitalität des betroffenen Zahnes zu erhalten.
Beim Milchzahngebiss werden gebrochene Zähne entfernt. Hintergrund: Die neuen bleibenden Zähne - die noch im Knochen verborgen sind - sollen nicht durch in den Kieferknochen eindringende Keime gefährdet werden. Zahnwechselprobleme könnten folgen.
Beim bleibenden Gebiss - bis zum Alter von etwa einem Jahr - ist die Zahnwurzel noch nicht geschlossen. Eine konventionelle Wurzelbehandlung ist somit noch nicht durchführbar oder eventuell nur nach aufwendiger Vorbehandlung.
Ein weiterer Grund einen gebrochenen bleibenden Zahn vital zu erhalten ist, dass die Zahnwandstärke mit dem Alter wächst und der Zahn erst später stabil(er) wird. Ein dünnwandiger juveniler (jugendlicher) Zahn frakturiert also schneller als ein vitaler Zahn eines älteren Tieres.
Auch wenn es vielleicht nicht den Anschein hat, aber Zahnfrakturen beim Welpen sind behandlungsbedürftige Ereignisse, die Sie umgehend dem speziell ausgebildeten Tierarzt vorstellen sollten !
Letztendlich handelt es sich hierbei um einen Bruch eines Knochens, nämlich des Kiefer-Knochens. Wie alle Brüche sollten auch diese umgehend behandelt werden, um ...
Bei der Wiederherstellung (Osteosynthese) des Kiefers - z.B. nach einem Unfall - muss auch auf die Zahnwurzeln und die Okklusion (das Schließen) des Mauls geachtet werden. Besonders wichtig ist deshalb auch das Anfertigen von dentalen Röntgenaufnahmen während der Operation.
Nägel, Platten, Schrauben etc. werden bei der Osteosynthese des Kiefers eher seltener benutzt, dafür mehr Draht und Kunststoff. Aber auch die Operationstechnik unterscheidet sich hier in wesentlichen Details.
Im Rahmen eines Unfalls ist es immer am Wichtigsten, die Vitalfunktionen aufrecht zu erhalten. Ist dies gegeben, so stellt sich die nächste Frage: Welche Verletzungen gilt es zu behandeln. In diese Betrachtungen sollte der speziell ausgebildete Tierarzt - im Falle eines Kieferbruchs / einer Kieferfraktur - zeitnah eingebunden werden, damit am Ende die Beiß- und Kau-Funktionen vollständig wiederhergestellt werden können.
Bei Unfällen, bei denen die Kopf- und Kieferverletzungen den primären Teil aus machen, sollte Sie den speziell ausgebildeten Tierarzt direkt aufsuchen.
Zahnluxation oder -avulsion sind Lockerungen oder Ausfälle von Zähnen, zum Beispiel nach Verletzung, Stößen oder sonstigen stumpfen Krafteinwirkungen, die direkt oder indirekt auf die Zähne wirken.
Hierbei verschiebt sich der ganze Zahn teilweise oder komplett aus bzw. in seinem Zahnfach im Kieferknochen (Alveole). Man kann in diesen Fällen den Zahn reponieren und fixieren. Oft gilt es in diesem Zusammenhang auch noch eine Wurzelbehandlung durchzuführen, da durch die Verletzung meist die Blutversorgung unterbrochen wurde.
Nach der umgehenden Behandlung, sitzt der Zahn wieder an Ort und Stelle und kann seine Funktion im gesamten Zahnapparat erfüllen.
Ein besonderer Fall sind allerdings parodontale Probleme. Hierbei handelt es sich um Schäden im Zahn-Halteapparat, die eine Reponierung (Zurücksetzung an die alte Stelle) erschweren -wenn nicht sogar verhindern könnten.
Existierende parodontale Probleme wären unter Umständen bei einer frühzeitigen Vorsorgeuntersuchung aufgefallen und hätten behandelt werden können.