Das tier-zahnärztliche Leistungspektrum ...
Bei der Prothetik erhält ein defekter Zahn einen aufbauenden Zahnersatz. Ziel ist es, mit dem Zahnersatz einen Zahn wieder so aufzubauen, dass seine Form und seine Funktion wieder bestmöglich hergestellt ist.
An einen Zahnersatz bei Hunden wird eine hohe Anforderung gestellt. Die enorme Beißkraft, die ein Hund entwickeln kann, ist nicht zu unterschätzen. Im Gegensatz zum Menschen beißt ein Hund auch in Stöcke und Steine. Trotzdem kann es geboten sein, einem Hund einen Zahnersatz anzupassen. Zähne, die einen Zahnersatz erhalten, sind bereits meistens endodontisch vorbehandelt.
In Abhängigkeit vom Einsatzort und den speziellen Anforderungen sind unterschiedliche Lösungsansätze möglich.
Ein Zahn-Kronenaufbau mit Hilfe von Parapulpärstiften und Kunststoff ist denk- und machbar, wenn die Kräfte die auf den Zahnersatz wirken, überschaubar bleiben. Zum Beispiel bei einem "Käfigbeißer", dessen Fangzähne 'nur' auf der distalen Seite abgeschliffen sind. In der Mitte der Zahnkrone ist eine Art "Sollbruchstelle" entstanden. Die Kronenspitze kann so bei entsprechender Fehlbelastung abbrechen.
Im konkreten Fall würde der Zahnersatz während der Narkose direkt auf die auszugleichende Stelle(n) aufgebracht, verankert und in Form geschliffen werden. Der Materialaufwand bei einer solchen Vorgehensweise ist vergleichsweise gering.
Für den Kronenspitzenaufbau eines Caninus ist ein Kunststoffaufbau eher nicht geeignet. Das Kunststoff-Material hält eine hier auftretende Belastung nur eine kurze Zeit aus.
Für solche speziellen Fälle werden - wie in der Human-Zahnmedizin - Kronen in einem Dentallabor erstellt. Bis vor kurzem wurden für den Hund nur Metallkronen als stabil genug erachtet. Neuerdings kann man auch für den Hund ein neues Material namens Zirkonoxid verwenden. Dabei handelt es sich ein metallfreies Material mit der Formel ZnO2. Dieses Material wird höchsten Ansprüchen gerecht und hat bereits sein herausragendes Eigenschaftsprofil als High-Tech-Keramik in diversen Industriebereichen äußerst erfolgreich unter Beweis gestellt. Diese Kronen sehen dem natürlichem Zahn sehr ähnlich.
Wie beim Human-Zahnarzt, ist der zu überkronende Hundezahn vorzubereiten. Die endodontische (Wurzel-)Behandlung sollte erfolgreich abgeschlossen sein. Der zu überkronende Zahn ist auf die korrekte Form zuzuschleifen. Ein Gebissabdruck ist abzunehmen und an das Dentallabor zu übergeben. Der dort gefertigte Zahnersatz wird dann dem Hunde-Patient auf den vorbereiteten Zahn aufgesezt und dauerhaft verbunden.
Die so überkronten Zähne halten nun den im Hundemaul entstehenden Belastungen besser stand. Geeignet ist diese Vorgehensweise unter anderem für folgende Fälle:
Der Einsatz von Implantaten in der Tier-Zahnmedizin ist aktuell noch umstritten. Es wird die Frage nach der medizinischen Indikation thematisiert oder anders ausgedrückt: Macht ein Zahnimplantat bei einem Tier Sinn oder wird dem (Wirbel-)Tier nur unnötig Schmerz zugefügt. Letzteres würde das Tierschutzgesetz verbieten.
Insofern ist der Einsatz von Zahnimplantaten bei Tieren sehr stark vom Einzelfall abhängig und ist (aktuell noch) sorgsam zu prüfen. Wenn Sie Fragen hierzu haben, sprechen Sie uns bitte an.
Hier sehen wir eine versteckte aber häufige Fraktur des Reißzahnes im Oberkiefer. Die Keime dringen durch den offenen Wurzelkanal in die Tiefe und früher oder später entzündet sich das Ganze und wir sehen eine Schwellung voll Eiter (Abszeß) unt ...
Bei dieser Fraktur des Schneidezahnes sollte ein Teilkrone aus Kunststoff das fehlende Kronenteil ersetzen. Wenn die Pulpa offen ist, muss vorher eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden. Das Problem bei der Ersatzkrone ist, dass der Hund viel gr& ...
Ältere tiefe Fraktur eines Eckzahns (Caninus). Auch hier ist davon auszugehen, dass die Pulpa offen und der Nerv abgestorben ist. Eine Füllung des restlichen Zahnes war auf Grund der schon länger zurückliegenden Ursache und der in der Zwischenzei ...