Das tier-zahnärztliche Leistungspektrum ...
Die Kieferchirurgie geht 'in die Tiefe'. Während die Oralchirurgie primär das Zahnfleisch, den Zahnhalteapparat, die Schleimhäute, etc. medizinisch versorgt, geht es bei der Kieferchirurgie 'um die tragende Unterkonstruktion' - um die Knochen, die Gelenke, etc..
Im Gegensatz zur Humanmedizin, muss der Fachtierarzt für Zahnheilkunde in der Tiermedizin drei Schwerpunkt-Themen gesamtheitlich versorgen:
Bei der in diesem Kapitel zu behandelnden Kieferchirurgie werden Frakturen (Brüche) von Unter- und Oberkiefer nach Stürzen, Unfällen oder heftigen Beißereien versorgt. Hierzu zählt auch der Verschluss von Gaumenspalten im Oberkiefer.
Bei der Kieferchirurgie werden seltener die sogenannten invasiven Methoden, angewandt. Invasive Verfahren wären z.B.:
In der Kieferchirurgie arbeitet man bevorzugt mit weniger invasiven Methoden, wie...
Dabei muss darauf geachtet werden, dass der richtige Schluss (Okklussion oder Biss) des Oberkiefers mit den Unterkiefer gewährleistet ist. Ebenfalls vorhandene Zahnfrakturen gilt es hierbei zu beachten und zu versorgen.
Als Zahnfach bezeichnet man jene Stelle, an der sich der Kieferknochen und die Zahnwurzel verbinden/berühren. Das Zahnfach ist - einfach ausgedrückt: "Die Lücke im Kiefer", in der der Zahn steckt. Der medizinische Begriff für das Zahnfach lautet: Alveole.
Zähne können aus ihrem Zahnfach ausbrechen oder sich nur lockern. Ursache dafür ist meist ein Trauma (Schlag, Unfall, etc.). Es gilt hierbei drei Situationen zu unterscheiden:
In den meisten Fällen können diese gelösten Zähne reimplantiert und somit gerettet werden. Wichtig für eine Reimplantation eines Zahnes ist, dass so schnell wie möglich gehandelt wird.
Ein komplett herausgefallener Zahn muss unbedingt feucht und sauber gehalten werden. Dazu kann man Kochsalzlösung, abgekochte Milch oder die Nährlösung von zwei "Dento Safe Boxen" aus der Apotheke benutzen.
Nach wieder Einheilung des Zahnes, ist meist noch eine endodontische Behandlung des Zahnes nötig.
Retinierte Zähne, sind Zähne, die im Kieferknochen verborgen geblieben sind. Diese retinierten Zähne und evtl. hiervon ausgelöste Zysten im Kiefer, werden auch im Rahmen der Kieferchirurgie behandelt und entfernt.
Zum Beispiel bei Katzen entstehen manchmal Maulsperren durch Ankylosen (Versteifung) im Kiefergelenk. Ursache sind oft in der Vergangenheit nicht wahrgenommene Verletzungen im Gelenksbereich.
Aber auch Arthrosen (Ablagerung/Verschleiß im Gelenk) werden bei den Tieren chirurgisch behandelt.
Wenn der Unterkiefer aus dem/den Gelenk(en) herausrutscht, spricht man von einer Kiefergelenk-Luxation. Eine solche Luxation steht meist im Zusammenhang mit einem Trauma (Unfall, Schlag, etc.). Ob eine Luxation konventionell oder Kieferchirurgisch behandelt werden muss, ist im Einzelfall zu entscheiden.
Zu den Operationen am Kiefergelenk gehören auch Frakturbehandlungen. Symptomatisch der Kiefergelenk-Luxation ähnlich, ist die gelenknahe Kieferfraktur.
Auch am Kieferknochen können Tumore entstehen. Naturgemäß werden diese meist sehr spät entdeckt.
Je nach Größe und Befall kann es erforderlich werden, Teile des Kiefers oder ganze Kieferäste am Ober- oder Unterkiefer zu entfernen. Man spricht hier von
Kann ein Tumor nicht komplett entfernt werden, sind zusätzlich Strahlentherapie, Ímmuntherapie oder Chemotherapie je nach Tumorart vorzusehen.
Es gibt verschiedene Sorten von Umfangsvermehrungen im Maul eines Tieres. Teilweise betrifft es nur die Maulschleimhaut, teilweise nur den Kieferknochen manchmal auch beides. Um festzustellen was die beste Behandlungsmöglichkeit ist, sollte ei ...
Bei diesem Hund sieht man von außen nur eine Schwellung im Bereich der Oberlippe. Beim Heben der Lippe konnte man einen fehlgestellten Eckzahn (Caninus) wie in den Knochen eingedrückt sehen. Dieser Hund wurde von einem anderen in die Schnauze gebis ...