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Prinzipiell können alle Tiere eine Stomatitis (massive Zahnfleisch-/ bzw. Schleimhautentzündung) bekommen. In diesem Beitrag spreche ich in erster Linie von Katzen.
Katzen bekommen oft schon in jungen Jahren Probleme mit dem Zahnfleisch. Dieses entzündet sich dann meist massiv ohne das groß Zahnstein sichtbar wäre. Ohne eine direkte Untersuchung, kann bereits bei folgenden Symptomen Verdacht geschöpft werden:
Als Ursache wird eine Überreaktion des Immunsystems auf die Bakterien im Maul vermutet. Häufig sind Caliciviren und/oder Herpesviren beteiligt. FeLV und FIV-Viren könnten auch beteiligt sein. Das Putzen der Zähne ist schlichtweg unmöglich, weil alles gleich blutet. Antibiotika und Schmerzmittel helfen nur bedingt und beseitigen in diesen Fällen nicht das Problem.
Durch die chronische Entzündung entsteht auch eine Rückbildung des Knochens um die Zahnwurzeln herum. Auch eine Zahnfleischveränderung findet meist statt. Alles ist mit massiven Schmerzen verbunden, was oft besonders im Fressverhalten sichbar wird oder im allgemeinen Verhalten der Katze.
Häufig hilft nur eine Extraktion aller Zähne, evtl. in Kombination mit einer Immuntherapie mit Interferonen. Wichtig ist dabei, dass alle Zahnwurzeln vollständig mitextrahiert (entfernt) werden. Ohne spezielles Zahnröntgen ist eine Kontrolle des Erfolgs der Komplettextraktion oft nicht möglich. Manchmal braucht die Entzündung dann doch noch einen längeren Zeitraum bis zum Abklingen. Leider gibt es auch Einzelfälle, wo eine Behandlung nicht zum erwünschten Erfolg führt (meist dann, wenn der "Rachen" mitbetroffen ist).
Bei chronischen Stomatitiden würde ich immer zur Reihenextraktion raten. Die meisten Patientenbesitzer berichten erfreut, dass danach ihre Katze wieder spielt, sich putzt und mit Genuss frisst. Das hört man dann doch gerne.
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